Dienstag, 19. August 2008

Olympische Spiele - Drei Schlaglichter

Nun ist die Veranstaltung schon fast wieder vorbei, ohne dass ich persönlich sie allzu intensiv mitverfolgt hätte. Bei dem, was ich gesehen habe, sind drei Dinge aufgefallen.

1. Die Berichterstattung
Es war ein Leichtathletik-Wettkampftag und eine jener kurzweiligen Übertragungen, bei denen zwischen den einzelnen Disziplinen locker hin- und hergezappt wird. Moderiert wurde das ganze von einem netten Duo Sportjournalisten, das mit quasi selbstzerstörerischer Offenheit in die Sackgasse marschierte, die die Dopingproblematik für den Sportjournalismus bildet: Denn einerseits - so will es wohl das kritische Ethos des Journalisten - dürfen die Zweifel an manchen Leistungen nicht unerwähnt bleiben. Und so war es denn auch eher lästige Pflichterfüllung, wenn öfters mal die verbalen Fragezeichen aufgehängt wurden. Aber zum Glück kann man sich ja auf das hehre Prinzip "in dubio pro reo" stützen und sich auf die Position zurückziehen, dass einzig die positive Dopingprobe Gewissheit bedeutet - und der Zweifel im Vorfeld gestrost beiseite geschoben werden darf. Denn wenn man dem eignen Wissen freien Lauf ließe - dass es nämlich zahlreiche Dopingpraktiken gibt, die im Test überhaupt nicht nachweisbar sind - dann wäre für den Sportjournalismus aller Tage Abend gekommen und man könne "seinen Beruf gleich an den Nagel hängen".
Man fragt sich, ob Sportjournalismus seiner Tradition und Verfassung nach überhaupt kritischer Journalismus ist, bzw. sein kann, oder ob er doch nicht eher einer Sieger- und Jubelberichterstattung verhaftet ist, den es gottlob in anderen Sparten nur noch selten gibt. Das pflichtschuldige Erwähnen der Zweifel bei sofortigem Übergang zum Postulat der Sauberkeit: Die Verfassung dieses Journalismus ist ein Kampf gegen die Selbstaufgabe, der wahrscheinlich die gegenwärtigen Strukturen im Leistungssport eher noch stärkt, sie jedenfalls nicht schwächt.

2. Die Sieger
Was fällt einem ein zu Michael Phelps, dem die Goldmedaillen dutzendweise in den Schoß fallen, oder zu Usain Bolt, der sich noch nicht einmal mehr die Schuhe zubindet, wenn er über 100m die Konkurrenz deklassiert? Beide können frei nach Jan Ullrich guten Gewissens sagen: Ich habe niemals jemanden betrogen (weil alle anderen ja genauso vollgeballert sind).

3. Der Verlierer
Liu Xiang ist wohl eine tragische Figur. Sein Kampf gegen die schmerzende Achillessehne vor den Augen der Weltöffentlichkeit, ein nationaler Held, der kaum das Aufwärmtraining durchsteht, das schmachvolle Ausscheiden des für überragend gehaltenen Siegers: All das hat Teile der chinesischen Bevölkerung in Schockstarre versetzt. Man fragt sich schon: Was ist das eigentlich für ein fremdes Land, in dem das Versagen eines Sportlers dem Trainer, den Fans und selbst den Journalisten Tränen der Verzweiflung in die Augen treibt? Soviel emotionales Pathos im Nationalen wirkt dann doch sehr befremdlich und wirft die Frage auf, wohin China eigentlich unterwegs ist.

-martin- > Diskussion

Mittwoch, 6. August 2008

Olympische Spiele 2008 im "Reich der Mittel"

Diesmal finden die Olympischen Spiele in jenem Land statt, in dem man anabole Steroide und Erythropoietin von halbstaatlichen Pharmakonzernen problemlos im Fabrik-Direktvertrieb erwerben kann - so war es gestern abend in einem investigativen Format des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zu sehen. Die staatlichen Bemühungen, die nationale Schande von reihenweise positiven Tests chinesischer Sportler auf jeden Fall zu vermeiden, scheinen zumindest auf der institutionellen Produktionsebene noch keine Früchte getragen zu haben.

Im Jahre 2008 ist der Gesamtkomplex Sport mit der Dopingproblematik so stark belastet wie nie zuvor. Zweifel und Skepsis werden bei jeder einzelnen sportlichen Glanzleistung immer mit im Spiel sein, und die Frage der vermeintlichen Sauberkeit bei den Spielen im "Reich der Mittel" wird einen Großteil der Berichterstattung einnehmen. Dabei ist es zugleich unwahrscheinlich, dass es zu einem Paradigmenwechsel kommen wird. Bei der Betrachtung des Radsportes erstaunt es ja am meisten, dass dieses totalversuchte Segment sich noch nicht restlos selbst vergiftet hat. Als öffentlich kommuniziertes Ereignis, als sportlich-industrieller Interessenverbund von Quoten- und Werbewirtschaft funktioniert es nach wie vor hervorragend - vielleicht weil der durchschnittliche Zuschauer die Thematik mit viel weniger Verve angeht als der investigative Journalist. Oder weil er längst ein ironisches Verhältnis zum Gegenstand entwickelt hat, denn das lotteriehafte Auf und Ab der Tour de France - heute im gelben Trikot und morgen schon am Pranger - hat ja auch einen ganz eigenen Unterhaltungswert.

Ist Doping überhaupt noch Betrug? Welcher Wert wird denn beschädigt, wenn der Zuschauer sich gar nicht betrogen fühlt, weil er sowieso davon ausgeht, dass unlautere Mittel in jedem Falle im Spiel sind? Es gibt ein ernsthaftes Nachdenken über den Sport, seine Rolle in der Gesellschaft, seine Zukunft in Zeiten der bio- und gentechnischen Optimierbarkeit des Menschenmaterials allenfalls an der Peripherie. Die zentralen Gestalten und Funktionäre, schon gar nicht die korrupte Gerontokratie des IOC, sind zu solchen Überlegungen - es verwundert nicht wirklich - kaum in der Lage.

-martin- >> Diskussionen.de

Freitag, 27. Juni 2008

Fußball-EM 2008: Spanien steht gegen Deutschland im Finale

Wien (Österreich), 27.06.2008 – Am Donnerstag den 26. Juni spielten im Wiener Ernst-Happel-Stadion vor 51.428 Zuschauern beim zweiten Halbfinalspiel der Fußball-Europameisterschaft 2008 Spanien gegen Russland mit 3:0. Somit trifft Spanien am Sonntag im Finalspiel auf die deutsche Mannschaft. Alle drei Tore wurden in der zweiten Halbzeit erzielt. Es trafen Xavi in der 50. Minute, Daniel Güiza in der 73. Minute und David Silva in der 82. Minute. +wikinews+

Kommentar

Unerwartet schwach präsentierte sich die russische Elf, die möglicherweise noch das anstrengende Spiel gegen die Niederlande in den Knochen hatte. Gleichwohl ein sportlicher Höhepunkt dieser Europameisterschaft mit dem verdienten 3:0 für die Spanier. -msr-

Donnerstag, 26. Juni 2008

Fußball-EM 2008: Deutschland nach 3:2-Sieg gegen die Türkei im Finale

Basel (Schweiz), 26.06.2008 – Vor 39.374 Zuschauern trafen am gestrigen 25. Juni im Baseler „St. Jakob-Park“ die Fußballnationalmannschaften Deutschlands und der Türkei im Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft 2008 aufeinander. Das Spiel endete mit 3:2 Toren für die deutsche Mannschaft, die damit im Finale steht. Bundeskanzlerin Angela Merkel und der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan nahmen als Gäste an der Veranstaltung teil.

Das erste Tor fiel in der 22. Minute durch Ugur Boral, die Türkei ging in Führung. Vier Minuten später sorgte Bastian Schweinsteiger für den Ausgleich. Durch ein Tor von Miroslav Klose ging die deutsche Mannschaft in der 78. Minute mit 2:1 in Führung. Semih Şentürk gelang in der 86. Minute noch einmal der Ausgleich. In der 90. Minute erzielte Philipp Lahm den 3:2-Siegtreffer für die deutsche Nationalmannschaft.

Das ist der erste Sieg der deutschen Mannschaft über die Türkei seit 16 Jahren und nach Meinung vieler Beobachter ein ganz hartes Stück Arbeit. Über weitere Strecken gelang der deutschen Mannschaft nur sehr wenig. Die Abwehr wirkte manchmal orientierungslos und stürzte von einer Verlegenheit in die andere. Philipp Lahm hatte mit Kazim und der Berliner Arne Friedrich auf der rechten Seite mit Ugur große Probleme. Auch Christoph Metzelder und Per Mertesacker verloren mehrfach die Übersicht gegen ihre türkischen Gegenspieler. Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger spielten hingegen gut. Michael Ballack jedoch konnte auf die Partie keinen Einfluss nehmen. Torsten Frings blieb in der ersten Halbzeit wegen seines Rippenbruchs erst einmal draußen. Als dann aber Simon Rolfes wegen einer Platzwunde an der Schläfe ausgewechselt werden musste, kam auch Frings ins Spiel.

Die Fernsehübertragung des Fußballspiels war zeitweise unterbrochen, da es im Fernsehzentrum IBC in Wien aufgrund eines Unwetters einen Stromausfall gab. Viele Fans reagierten verärgert. Sie überbrückten die Zwangspause entweder mit lautstarken Gesängen oder wurden still, um den Telefon-Kommentaren von Béla Réthy zu lauschen.

Nach dem Spiel lagen sich viele Tausende Fans in den Armen und feierten den Sieg der deutschen Mannschaft. In der Basler Innenstadt hatten sich 110.000 Fans das Spiel angesehen.

Millionen Menschen wurden einem Wechselbad der Gefühle ausgesetzt; erst der Schlusspfiff in Basel erlöste die Menschen. In Berlin war rund eine halbe Million Menschen auf die Fanmeile gekommen, um das Spiel zu verfolgen. Aber wegen des großen Andrangs wurde die Fanmeile eine Stunde vor Anpfiff geschlossen. Viele Zuschauer drückten den Spielern von Joachim Löw die Daumen. Auch in anderen deutschen Städten sahen Zehntausende das Spiel der deutschen Mannschaft gegen die Auswahl der Türkei. In das Münchner Olympiastadion waren mehr als 30.000 Fans gekommen. In der Nürnberger Innenstadt kamen rund 25.000 Menschen zusammen.

In der türkischen Großstadt Istanbul waren die türkischen Fans über das Ausscheiden ihrer Mannschaft traurig. Erst nach einigen Minuten stimmten die türkischen Fans wieder trotzige „Türkiye, Türkiye“-Rufe an. „Wir tragen den Kopf hoch“, sagte der türkische Staatspräsident Abdullah Gül in einem Fernsehinterview aus Basel. „Wir müssen nicht traurig sein“, sagte der Präsident. Die Türkei werde die Rückkehr ihrer Nationalmannschaft mit einem großen Fest feiern. In der Türkei liefen die Feiern weitgehend friedlich ab.

DFB-Präsident Theo Zwanziger und sein türkischer Amtskollege Hasan Dogan hatten vor dem Anpfiff an die Fußballfans auf beiden Seiten appelliert, das Spiel zu einer großen multikulturellen Feier werden zu lassen. Bundespräsident Horst Köhler zeigte sich überzeugt, dass das Spiel dazu beitragen wird, das Verhältnis zwischen Deutschen und Türken zu verbessern. Der Vorsitzende der türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, hatte die Fans aufgefordert, das Spiel Hand in Hand anzusehen und Fahnen beider Länder zu schwenken. +wikinews+

KOMMENTAR

Erneut ein schwaches Spiel der deutschen Elf, über das der Sieg nicht hinwegtäuschen kann, aber die nationale Euphorie wird es mittelfristig tun. Wie nach der Zitterpartie gegen Portugal, die inzwischen als "Glanzleistung" ihren Platz in der deutschen Fußballgeschichtsschreibung gefunden hat. - So ist halt der Sport, dass man sich über Glück nicht recht freuen mag, wenn es nicht verdient scheint. Aber weil Fußball eben Glücksspiel sein kann, sollte einem das Glück am Glück mitunter genügen. -msr-

Freitag, 20. Juni 2008

Fußball-EM 2008: Deutschland besiegt Portugal und erreicht das Halbfinale

Basel (Schweiz), 20.06.2008 – In einer bis zum Schluss packenden Partie hat die deutsche Mannschaft das Team aus Portugal mit 3:2 besiegt und somit das Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft 2008 erreicht. Nach zuletzt enttäuschenden Leistungen in den Spielen gegen Kroatien und Österreich trat die Mannschaft gestern wie verwandelt auf und bestimmte über weite Phasen des Spiels das Geschehen. Bereits in der 22. Minute verwandelte Bastian Schweinsteiger eine Flanke von Lukas Podolski zum Führungstreffer. Nur vier Minuten später wurde die Führung durch ein Kopfballtor von Klose nach einer Vorlage von wiederum Schweinsteiger noch ausgebaut. Einen kleinen Dämpfer erlitt die deutsche Euphorie allerdings kurz vor der Pause. Den Schuss von Christiane Ronaldo konnte Torwart Jens Lehmann zwar noch abwehren, aber beim Nachschuss von Nuno Gomes war auch Lehmann machtlos.

Nach der Pause setzte die deutsche Auswahl dann aber alles daran, den Vorsprung weiter auszubauen. Dies gelang in der 60. Minute auch: Nach einem Freistoß durch Schweinsteiger von der linken Seite traf Kapitän Michael Ballack zum 3:1. Spannend wurde es dann allerdings noch in der Schlussphase, in der der Portugiese Helder Postiga eine Flanke von Nani per Kopf versenkte und somit auf 3:2 verkürzte. In den darauf folgenden Minuten bis zum Spielschluss drängte Portugal weiter auf einen Ausgleich, doch schlussendlich siegte die Deutsche Mannschaft. Deutschland steht somit im Halbfinale, wo es in der kommenden Woche Mittwoch entweder auf Kroatien oder die Türkei treffen wird.

Bundestrainer Joachim Löw zeigte sich zufrieden. Er sagte, dass die Mannschaft zu alter Stärke zurückgefunden habe. Dazu beigetragen haben möglicherweise auch von ihm vorgenommene drei Veränderungen in der Startaufstellung. So wurde der durch einen Rippenbruch ausgefallene Torsten Frings durch den Leverkusener Spieler Simon Rolfes ersetzt. Zusammen mit Thomas Hitzlsberger bildete er das defensive Mittelfeld. Auch Bastian Schweinsteiger stand erstmals von Beginn an auf dem Platz. Löw selber musste das Spiel unterdessen abseits des Platzes von einer Loge aus verfolgen: Nach einer angeblichen Undiszipliniertheit im Spiel gegen Österreich war er von der UEFA für ein Spiel gesperrt worden. +wikinews+

KOMMENTAR

Äußerst knapp, aber gewonnen - gegen die unerwartet überlegenen Portugiesen. -msr-

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  • Fußball-EM 2008: Russland im Viertelfinale, Schweden ausgeschieden

    Innsbruck (Österreich), 20.06.2008 – Am Mittwoch, den 18. Juni gewann die russische Fußballnationalmannschaft im Innsbrucker Stadion Tivoli-Neu vor 30.772 Zuschauern gegen das Team aus Schweden mit 2:0. Somit ist Russland im Viertelfinale und hat gleichzeitig zum ersten Mal seit 1998 wieder die Vorrunde eines Fußballturniers überstanden. Die schwedische Mannschaft ist ausgeschieden.

    In der 24. Minute traf der russische Stürmer Pawljutschenko zum 1:0, und in der 50. Minute erzielte Andrei Arschawin das Tor zum 2:0-Endstand. In Basel trifft die russische Mannschaft am Samstag, den 21. Juni auf das starke Nationalteam der Niederlande. +wikinews+

    Mittwoch, 18. Juni 2008

    Fußball-EM 2008: Österreich verliert gegen Deuschland mit 0:1

    Michael Ballack schießt deutsche Mannschaft ins Viertelfinale

    Wien (Österreich), 18.06.2008 – Am Montag, den 16. Juni, spielte im Wiener Ernst-Happel-Stadion Österreich gegen Deutschland mit 0:1. In der Startelf nahm Bundestrainer Joachim Löw eine Veränderung vor und brachte Arne Friedrich, der den an der Schulter verletzten Marcell Jansen ersetzte und in der Viererkette den Platz auf der rechten Seite einnahm. Philipp Lahm rückte auf die linke Seite. Weil beide Trainer wegen Unstimmigkeiten an der Seitenlinie eine heftige Diskussion begannen, schickte der Schiedsrichter Löw und Hickersberger kurz vor der ersten Halbzeit auf die Tribüne.

    Die ersten Minuten gehörten klar der deutschen Mannschaft und sie kamen früh zu ihren ersten Torchancen. Allerdings blieb es bis zur Halbzeit beim 0:0. Wegen eines Fouls gab es in der 49. Minute einen Freistoß. Michael Ballack schoss in den rechten Torwinkel hinein und somit Deutschland letztendlich ins Viertelfinale. Deutschland spielt am Donnerstag, den 19. Juni, im Viertelfinale gegen Portugal. +wikinews+

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  • Sonntag, 8. Juni 2008

    Deutsche Springmeisterschaft: Meredith Michaels-Beerbaum

    (wwj) Vollständig fehlerfrei in allen Durchgängen machte die 38-Jährige Meredith Michaels-Beerbaum auf Checkmate die Sensation des Reitsports perfekt und hat als erste Frau die deutsche Meisterschaft der Springreiter gewonnen.

    Sonntag, 1. Juni 2008

    Usain Bolt verbessert 100-Meter-Weltrekord auf 9,72 Sekunden

    New York (Vereinigte Staaten), 01.06.2008 – Der neue schnellste Mann der Welt ist der Jamaikaner Usain Bolt. Bei einem Sportfest im Icahn-Stadion von Randalls Island im New Yorker Stadtteil Manhattan verbesserte er den erst neun Monate alten Weltrekord seines Landsmanns Asafa Powell um zwei Hundertstel Sekunden.

    Wegen Sturm und Blitzschlag-Gefahr war der 100-Meter-Wettkampf der Männer um 45 Minuten verschoben worden. Der 21-jährige Jamaikaner blieb danach auch trotz eines Fehlstarts cool genug um einen perfekten Start hinzulegen. Optimale Bedingungen während des Rennens mit einem regulären Rückenwind von 1,7 Metern pro Sekunde und eine optimale Vorbereitung des Jamaikaners sorgten für den neuen Fabelweltrekord. Für den 1,96 Meter großen Ausnahmesportler, der auch Vizeweltmeister über 200 Meter ist, war es erst der fünfte Wettkampf über 100 Meter. Weltmeister Tyson Gay zollte dem neuen Weltrekordhalter seinen Respekt: „Er ist ein perfektes Rennen gelaufen, Hut ab.“ Gay kam mit 9,85 Sekunden auf Platz Zwei.
    Das große Ziel des Jamaikaners bleibt jedoch die Olympiade in Peking: „Wer die Goldmedaille gewinnt, hat sie für vier Jahre. Wenn jemand die 100 Meter morgen schneller läuft, bin ich den Weltrekord los. Olympia ist also das Größte.“ +wikinews+

    Mittwoch, 7. Mai 2008

    Carl Lewis plädiert für strengere Strafen für Doping-Einnahme

    MOSKAU, 07. Mai (RIA Novosti). Der legendäre US-amerikanische Leichtathlet und Olympiasieger Carl Lewis hat alle Länder der Welt zur Einführung einer strafrechtlichen Ahndung für die Doping-Einnahme aufgerufen.

    Lewis äußerte die Auffassung, dass lediglich dringende und strenge Maßnahmen das angekratzte Image der Leichtathletik sowie aller anderen Sportarten retten können.

    „Wenn die Menschen einen sauberen Sport wollen, so müssen sich Regierungen, Sportler und Fans bündeln. Ich würde sogar das Gesetz ändern. Es ist doch illegal, wenn ein Test positiv ist“, sagte der 46-Jährige.

    Ein strafrechtliches Verfahren droht den Sportlern, die Doping einnehmen, bisher nur in Italien.

    „Das Problem besteht darin, dass Leute den Weg des Betrugs für sich wählen. Ich bin müde von denjenigen, die kein Talent haben und immer wieder Drogen zu sich nehmen. Gute Sportler werden nie verbotene Mittel benutzen, Doping brauchen nur diejenigen, die keine Begabung haben“, sagte der berühmte Sprinter.

    Das Problem solle ständig diskutiert werden, sonst könne es das Wesen des Sports töten.

    „Als ich aktiver Sportler war, plädierte ich immer so frenetisch gegen Doping, dass viele mich sogar einen Verräter nannten. Ich denke aber, dass unser Sport stirbt, wenn die Leute über das Problem nicht mehr reden“, so Lewis.

    Montag, 5. Mai 2008

    Tennisweltrangliste: Herren

    MOSKAU, 05. Mai (RIA Novosti). Der russische Tennisspieler Marat Safin hat dank seinem Einzug ins Viertelfinale bei der BWM Open in München seine Stellung in der ATP-Weltrangliste verbessert. Derzeit belegt die ehemalige Nummer eins der Welt den 79. Platz. Damit begann der 28-jährige seinen längst versprochenen Aufstieg an die Spitze des Rankings.

    Die aktuelle ATP-Weltrangliste, Stand vom 05. Mai:

    1. Roger Federer (Schweiz) - 6775 Punkte

    2. Rafael Nadal (Spanien) - 5930 Punkte

    3. Novak Djokovic (Serbien) - 4750 Punkte

    4. Nikolai Dawydenko (Russland) - 3440 Punkte

    5. David Ferrer (Spanien) - 2780 Punkte

    6. Andy Roddick (USA) - 2260 Punkte

    7. David Nalbandian (Argentinien) - 2110 Punkte

    8. James Black (USA) - 1965 Punkte

    9. Richard Gasquet (Frankreich) - 1690 Punkte

    10. Tomas Berdych (Tschechien) - 1615 Punkte

    12. Michail Juschny (Russland) - 1485 Punkte

    26. Igor Andrejew (Russland) - 1155 Punkte

    31. Dmitri Tursunow (Russland) - 1010 Punkte

    79. Marat Safin (Russland) - 515 Punkte

    98. Jewgeni Koroljow (Russland) - 449 Punkte

    Samstag, 5. April 2008

    Schiedsrichter Hoyzer und DFB

    Fußball-Wettskandal: Außergerichtliche Einigung zwischem dem DFB und dem ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer

    Frankfurt am Main (Deutschland), wikinews 04.04.2008 – Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der wegen Betrugs rechtskräftig verurteilte ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Robert Hoyzer einigten sich wegen der vom DFB erhobenen Schadensersatzansprüche in einem anhängigen Zivilprozess außergerichtlich. Nach einer vom DFB veröffentlichten Erklärung erkennt Hoyzer einen „Schadensersatzbetrag in Höhe von 750.000 Euro an“. Hoyzer, der seit dem 18. Mai 2007 wegen des Wettbetruges eine Haftstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten ohne Bewährung im Männergefängnis Berlin-Hakenfelde absitzt, wird mit der Begleichung seiner Schuld nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis spätestens ab dem Jahr 2010 beginnen. Vereinbart wurden monatliche Ratenzahlungen in Höhe von 700 Euro, die 15 Jahre lang zu zahlen sind. Der DFB will das Geld für soziale Zwecke einsetzen. Der DFB stellte noch einige weiteren Forderungen an Hoyzer, die Teil des Vergleichs sind. So soll der ehemalige Schiedsrichter, der durch die Manipulation von Fußballspielen Wettgewinne eingestrichen hatte, „keinen weiteren persönlichen wirtschaftlichen Nutzen“ aus dem Wettskandal ziehen. Im Gegenzug verpflichtet sich der DFB dazu, Hoyzers Restschuld zu tilgen, wenn er 15 Jahre lang pünktlich seine Raten an den Fußballbund begleicht. Die dann zurückgezahlte Gesamtsumme beläuft sich nach 15 Jahren auf 126.000 Euro. Außerdem soll Hoyzer noch einmal vor dem DFB ausführlich zu den Vorgängen im Zusammenhang mit dem Wettskandal Stellung nehmen. Dabei soll er auch möglicherweise eingegangene Verpflichtungen gegenüber Medien offenlegen.

    DFB-Präsident Zwanziger äußerte sich zufrieden über den vereinbarten zivilrechtlichen Vergleich: „Ich bin zufrieden, dass das Verfahren so abgeschlossen werden kann. Dem DFB blieb als gemeinnütziger Verband keine andere Wahl, als seine berechtigten Schadensersatzforderungen zu stellen, weil Herr Hoyzer seinerzeit gezielt manipuliert hat und damit unserem Verband neben dem Imageschaden auch erheblichen wirtschaftlichen Schaden zugefügt hat. Der Vergleich und damit der Verzicht auf Geltendmachung unserer möglicherweise höheren Schadensersatzansprüche ist auch Ausdruck unserer Haltung, dass wir Robert Hoyzer nach Verbüßung seiner Haftstrafe eine Chance für seinen weiteren Lebensweg eröffnen möchten.“ Der ausgehandelte Vergleich muss nun noch durch das Berliner Landgericht bestätigt und schriftlich ausgefertigt werden.

    Der ehemalige Bundesligaschiedsrichter Robert Hoyzer hatte zugegeben, im Jahr 2004 vier Fußballspiele manipuliert zu haben und dafür 67.000 Euro kassiert zu haben. Außerdem habe er einen Plasmafernseher für seine Spielmanipulationen erhalten.

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